Thursday, May 28, 2009

Stockwerke und indirekte Kommunikation

Kurze Zwischenepisode: Stockwerke. Bei uns wird ein Gebäude — guter katholischer Tradition folgend — dreigeteilt. Es gibt Untergeschoss, Obergeschoss und dazwischen das Erdgeschoss. Die Stockwerke lauten demnach -2, -1, 0, 1, 2, ... (bzw. U2, U1, E, 1, 2, ...)

Der Amerikaner macht es sich einfacher und unterscheidet nur oberhalb der Erde liegende Stockwerke (und — falls vorhanden — unter der Erde liegende). Diese werden durchnummeriert: 1, 2, 3, ... Das führt dazu, dass das Erdgeschoss die Nr. 1 hat, unser deutsches erstes Obergeschoss aber schon die zweite Etage ist. (Das Erdgeschoss ist manchmal auch mit einem L für Lobby gekennzeichnet, die Etage, wo der Ausgang ist, in Fahrstühlen in der Regel mit einem Stern versehen.)

Eigentlich ist diese Zählweise in gewisser Weise sogar natürlicher. Stell mal ein Kind vor ein Haus und lass es die Stockwerke zählen. Das wird auch nicht bei Null (E) anfangen, sondern mit eins.

Für Olaf: Klassischer Bundschuh/Henke-Konflikt um die Definition von N, würde ich sagen.

Insofern sitze ich also im 9. Stock, obwohl ich immer die 10 drücken muss.

Zwischenepisode 2:

Heute morgen um 7h hatte ich das zum Programm gehörende interkulturelle Coaching. War ein ganz nettes 1.5h-Telefonat. Am überraschendsten waren für mich die Beispiele für die indirekte Kommunikation, die die Amis verwenden. Zwei Sachen habe ich mir besonders gemerkt:

"It would be great if you could finish this by Monday" bedeutet "Montag muss das fertig sein, sonst gibt's Ärger!".

Und "It seems as if there might be some figures that don't fit, could you please double-check" heißt "Mann eh, da hast du totalen Scheiß gerechnet, nochmal machen!"

Da muss man ja genauer hinhören als bei mancher Frau. ;-)

1 comment:

  1. Ha! Die Stockwerknummeriererei erklärt dann wahrscheinlich das 7 1/2ste Stockwerk bei "Being John Malkovich".

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