Sunday, May 31, 2009

Zeitungen und Witz

Zwei kurze Beiträge.

Historic Downtown

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Oben seht ihr eins der zwei Stadien, die in Seattle direkt nebeneinander stehen. Eins für Baseball, eins für Football. Ich glaube, das auf dem Foto ist letzteres.

Direkt daneben ist der historische Stadtkern Seattles. Hier sehen die Gebäude tatsächlich noch aus wie vor hundert Jahren.

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Interessant fand ich das "gold rush museum". Hier wird das Leben in Seattle zur Zeit des Goldrauschs sehr plastisch dar gestellt. Die Wirtschaft am Boden, Menschen, die reich aus Kanada zurück kommen, das löste einen Goldrausch aus. Seattle hat es geschafft, durch großzügiges Marketing zur Nr.-1-Stadt zu werden, in der man sich für die Reise ausrüstet. Es gibt schöne Exponante, wie nachgebaute Krämerläden oder einfache Goldgräberhütten. Vor allem die historischen Fotografien machen das damalige Leben sehr plastisch.

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International District

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Chinatown in Seattle heißt International District — weil hier eben nicht nur Chinesen wohnen.

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Auf mich wirkte das ganze relativ schmuddelig, habe mich nicht wohl da gefühlt.

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Interessant war auch das Essen: Ich hatte Ente mit Reis bestellt. Die Küchenchefin hackte dann auch eine ganze Weile mit dem Beil eine gebratene Ente in Stücke. Wie ich leider feststellen musste, war das Gericht aber anders als ich es gewohnt war. Die Stücke hatten die gleiche Größe, waren aber noch mit Knochen. Naja, ganz ok, aber so richtig lecker irgendwie auch nicht.

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Eine Demo gab es auch. Aber die Polizei passte gut auf.

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Was bitte soll das Schild heißen? Kriminelles Durchgehen verboten? Oder Durchgehen zum Begehen krimineller Aktivitäten untersagt?

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Saturday, May 30, 2009

Memorial day

Am Memorial day gedenkt Amerika der Kriegsgefallenen. Obama hat auch eine "ergreifende" Rede dazu gehalten.

Ob man sich deshalb einen "happy" memorial day wünschen sollte, weiss ich allerdings nicht.

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Umtanum Canyon

Übernachtung in Ellensburg. Laut Führer soll auch diese Stadt studentisch und lebhaft sein — sie ist es im Moment aber nicht. Es ist war Sonntag, das ist in anderen amerikanischen Städten aber normalerweise kein Grund dafür, dass Geschäfte geschlossen haben.

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Oder wirkt das alles nur so? Immerhin finden wir hinter dunklen Fensterscheiben unerwarteterweise eine relativ gut besuchte Cocktailbar. "Martini" scheint hier der übliche Begriff für alle Arten von Cocktails zu sein. Lustig ist auch, das groß angepriesen wird, an welchem Tag was um wieviel billiger ist, und wann die Happy Hour anfängt — die absoluten Preise, auf die sich diese Reduktionen beziehen, gibt es aber nicht in der Karte, sondern nur auf Nachfrage. Dabei ist es gar nicht teuer.

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Endlich mal eine Ausnahme: Der Umtanum Canyon ist einfach und gut zu erreichen, der Parkplatz ausgeschildert. Der Weg am Anfang auch noch. Nach einer Weile wird es aber deutlich buschiger, vermutlich haben wir eine Abzweigung falsch genommen. Egal, wir suchen uns unseren Weg.

Der Weg

In der Talsohle des Canyons ist dichter Bewuchs. Wir laufen im Schatten und kreuzen ein paar Mal den kleinen Fluss, der sich teilweise zu kleinen Teichen staut.

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Schuld sind die Biber, von denen man an allen Ecken und Enden Spuren sieht. Schaut euch mal die abgenagten Baumstämme und kunstvoll errichteten Staudämme an! (Am besten Foto in groß anschauen, drauf klicken, dann "all sizes".)

Biber

Es gibt Blumen verschiedener Art, sogar eine kleine Schlange sehen wir.

Flora

Als der Weg immer enger wird, weichen wir auf eine Art Pfad aus, der sich an den Hängen des Canyons empor arbeitet. Teilweise ganz schön steinig.

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Im Schatten finden wir einen schönen Platz zum Ausruhen.

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Der Rückweg ist deutlich einfacher, da wir jetzt einen gangbareren Pfad finden und diesem folgen.

Eigentlich wollen wir nun zurück nach Seattle. Es ist 3pm, und wir sind nicht die einzigen mit dieser Idee: Auf der I-90 bewegt sich gar nichts mehr. Wir stehen und eine Stunde durch und fahren dann in Cle Elum ab.

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An den Hängen der Cascades gelegen, ist es hier schon sehr alpin. Wir ruhen uns zwischen Bergen und Weiden am Ufer eines Flusses aus.

Als wir uns 2h später wieder auf den Weg machen, ist der Verkehr deutlich besser und wir kommen relativ zügig zurück.

White Bluffs

Auf dem Rückweg der letzten Wanderung kommen wir durch Mattawa. Interessanter Ort, der den Eindruck macht, nur von Latinos bevölkert zu sein. Laut Wikipedia kommt das auch ungefähr hin.

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In einer kleinen Bude holen wir uns mexikanisches Essen. Quesadillas. Köstlich. Danach geht es weiter nach Othello. Unspektakulär.

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Am nächsten Tag wollen wir die Gegend um "white bluffs" am Columbia River erkunden. Bereits auf der Hinfahrt haben wir einen tollen Blick auf den Fluss.

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Wir verheddern uns etwas bei der Wegbeschreibung, sind dann aber doch endlich auf der Straße, wo das solargesteuerte (schließt bei Dunkelheit) Tor auf das geschützte Gelände führen soll. Nach "a short while" kommt es dann auch endlich. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass hier etwas ist, wir hätten es nie gefunden. Dann wieder einige Meilen "gravel road", bis wir am Parkplatz ankommen. Zwischendurch Staub, und manchmal mehr Blütenpracht als man der Natur bei dem Temperaturen zutraut.

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Kleines Rätsel: Was ist hier falsch?

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Auch hier ist es wüstenählich. Es rollen sogar solche getrockneten Dornbüsche rum wie in vielen Western.

Landschaft White Bluffs

Dort, wo der Columbia river die Landschaft benetzt, blüht diese auf.

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Auch Tiere verstecken sich hier.

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Neben dem wassernahen Bereich und der wüstenähnlichen Landschaft bilden die ca. 100m hohen Sanddünen eine dritte Vegetationszone.

Sand | 360 degrees

Es steht wohl ausser Frage, dass wir da rauf klettern!

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Der Blick von oben ist toll und zeigt noch einmal im Überblick die Verschiedenheit der Gegend hier.

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Nachdem wir unseren Hinweg am Fluss entlang gewählt haben, nehmen wir den Rückweg auf direktem Weg und ruhen uns danach im Schatten eines Baumes am Columbia river aus. Dabei beobachten wir, wie die Leute mit ihren SUVs halb ins Wasser fahren, um ihre Boot dort zu Wasser zu lassen oder wieder aufzuladen. Während wir auf der Wanderung nur einer Gruppe von drei Leuten begegnet sind, ist hier an der Laderampe etwas mehr los.

Auch wieder ein gelungener Wandertag, mit völlig anderen Eindrücken als der davor.

Thursday, May 28, 2009

Stockwerke und indirekte Kommunikation

Kurze Zwischenepisode: Stockwerke. Bei uns wird ein Gebäude — guter katholischer Tradition folgend — dreigeteilt. Es gibt Untergeschoss, Obergeschoss und dazwischen das Erdgeschoss. Die Stockwerke lauten demnach -2, -1, 0, 1, 2, ... (bzw. U2, U1, E, 1, 2, ...)

Der Amerikaner macht es sich einfacher und unterscheidet nur oberhalb der Erde liegende Stockwerke (und — falls vorhanden — unter der Erde liegende). Diese werden durchnummeriert: 1, 2, 3, ... Das führt dazu, dass das Erdgeschoss die Nr. 1 hat, unser deutsches erstes Obergeschoss aber schon die zweite Etage ist. (Das Erdgeschoss ist manchmal auch mit einem L für Lobby gekennzeichnet, die Etage, wo der Ausgang ist, in Fahrstühlen in der Regel mit einem Stern versehen.)

Eigentlich ist diese Zählweise in gewisser Weise sogar natürlicher. Stell mal ein Kind vor ein Haus und lass es die Stockwerke zählen. Das wird auch nicht bei Null (E) anfangen, sondern mit eins.

Für Olaf: Klassischer Bundschuh/Henke-Konflikt um die Definition von N, würde ich sagen.

Insofern sitze ich also im 9. Stock, obwohl ich immer die 10 drücken muss.

Zwischenepisode 2:

Heute morgen um 7h hatte ich das zum Programm gehörende interkulturelle Coaching. War ein ganz nettes 1.5h-Telefonat. Am überraschendsten waren für mich die Beispiele für die indirekte Kommunikation, die die Amis verwenden. Zwei Sachen habe ich mir besonders gemerkt:

"It would be great if you could finish this by Monday" bedeutet "Montag muss das fertig sein, sonst gibt's Ärger!".

Und "It seems as if there might be some figures that don't fit, could you please double-check" heißt "Mann eh, da hast du totalen Scheiß gerechnet, nochmal machen!"

Da muss man ja genauer hinhören als bei mancher Frau. ;-)

Escure Ranch

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Die Wanderung war als "near Spokane" angegeben. So sind wir froh, als wir die Autobahnabfahrt erreichen, müssen aber feststellen, dass der restliche Weg es in sich hat.

From I-90, take the exit for SR 23 and go south 8 miles, through Sprague,and turn right on Lamont Road. In about 2.5 miles Lamont Road bends left and turns into Revere Road; 8 miles after the turn, go right on Jordan-Knott Road, then another 2 miles until you reach Rock Creek Management Area, another right turn. Drive until you reach a parking area with port-a-potties.

8 Meilen geradeaus, das geht noch. Dann rechts abbiegen und weitere 2.5 plus 8 Meilen, ok. Nach der Hälfte hört jedoch der Asphalt auf, und die Straße wird zur "gravel road". Mehr als 25mph sind da nicht drin. Am Wegesrand ab und zu nochmal ein Haus oder ein Bauerhof, manchmal sogar ein ganzes Dorf. Darumherum Ödnis. Bäume gibt es eigentlich nur da, wo die Hausbesitzer sich welche gepflanzt haben.

Peaceful -- or lost?

Dann an der Weggabelung rechts und weitere 2 Meilen. Wo sind wir bitte? Links über dem Feld kommt ein Privatflugzeug daher und zieht seine Runden. Das scheint hier in der Wüste eh verbreitet zu sein. Die Szenerie ist bizarr, um uns Wüste, das Flugzeug, wir hören Satellitenradio (in solchen Gegenden versteht man, warum es das gibt) — und der amerikanische Sender spielt Nenas "99 Luftballons".

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Nach ca. 1.5h erreichen wir die Einfahrt zum Rock Creek Management Area. "drive until the parking lot" — glaubt nicht, dass das jetzt "nah" bedeutet!

Das Auto sieht aus wie ein Tarnfahrzeug für den Irak, soviel Staub hat sich abgesetzt. Aber wir sind da.

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Die Escure Ranch wird zwar als "historic site" angepriesen (mein Eindruck ist hier, dass man sich an der deutschen Regelung für Oldtimer orientiert hat und damit "älter als 30 Jahre" meint), ist aber unspektakulär. Mit Wellblech erbaut, größtenteils verriegelt, gibt es außer Rattengift nicht viel zu sehen.

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Dann doch lieber zu den "Towell Falls". Der Weg ist gut markiert und führt uns in eine überwältigende Landschaft. Ein bißchen erinnert es mich ans Monument Valley, nur dass es hier kleiner und grüner ist.

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Neben uns schlängelt sich anfangs ein Fluss, darum ist das Gras saftig grün. Aber auch der Rest der Wildnis ist um diese Zeit noch relativ gut bewachsen, obwohl die Sonne brennt und es im T-Shirt eigentlich schon zu warm ist. Es gibt gelbe und blaue Blumen, Gras und Grillen.

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Die "Towell Falls" sind ok. Der Weg dahin ist das Ziel. Das scheint um so mehr zu gelten, als dass der Trail 500m vor den Wasserfällen aufhört und wir uns selbst einen suchen müssen.

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Auf dem Rückweg wollen wir nicht die gleiche Strecke zurück gehen, und versuchen uns an einem neuen Weg. Zwischen Fluss und Felsen eingekeilt, kann man eigentlich nichts falsch machen, denken wir. Doch durch die Feuchtigkeit ist der Bewuchs so hoch, dass wir nach ca. 30min nicht weiter kommen. Da hilft nur eins — aufwärts! So klettern wir auf den Felsen, den ihr rechts auf dem Foto über diesem Absatz seht.

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Es lohnt sich, die Aussicht ist toll. Auf dem Foto kann man auch noch etwas besser erkennen, wir die Landschaft aussieht. Flach, mit vielen dieser "Mesa"-Berge (glaube zumindest, dass die so heissen). Es ist ganz eben hier und geht gut voran. Der Abstieg an der anderen Seite ist sogar ganz leicht.

Obwohl wir die Farm mit bloßem Auge wieder erkennen können, finden wir den eigentlichen Weg nur dank GPS wieder, so sehr ähnelt dieser der umgebenden Landschaft. Erschöpft kommen wir am Auto an und "schottern" zurück richtung Othello. Davon später mehr.

Wednesday, May 27, 2009

Spokane

Letztes Wochenende war ein langes Wochenende. Montag war Memorial Day und daher frei. Mehr über den Feiertag später.

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Peter und ich beschlossen, ein langes Wanderwochenende draus zu machen. Am Freitag sind wir daher nach Spokane gefahren, da "direkt in der Nähe" eine schöne Wanderung liegt. Auch dazu später mehr. Schnell noch einmal voll getankt (für umgerechnet EUR 19), dann los. Wir passieren die Cascades und Schnee bedeckte Skigebiete (allerdings schon geschlossen).

Einschub: Beim Schmökern im Führer habe ich erstaunt fest gestellt, dass Twin Peaks hier in der Nähe gedreht wurde, genauer zwischen Nord Bend und Snoqualmie, 30min von Seattle. Und der "Twin Peak" ist der Mount Si, den ich am Anfang bestiegen habe.

An den steigenden Temperaturen auf der Hinfahrt wurde uns klar, dass das Klima hier schon in Richtung Wüste geht — und das gerade mal vier Autostunden von Seattle. Daher wollten wir die Wanderung erst später angehen und haben den Vormittag für die Stadt genutzt.

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Ziemlich verschlafen, der Ort. Der Lonely Planet hatte hier mehr versprochen. Vermutlich eine Kombination aus Semesterferien und langem Wochenende, die die Stadt leer gefegt hat. Immerhin gibt es einen "Centennial Trail" entlang des wenig spektakulären Spokane River. Aber halt!

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Der Fluss ist gar nicht so ruhig, wie er erst wirkt. Mitten in der Stadt, stürzt er sich in die Tiefe. Ein grandioses Schauspiel, das durch das Schmelzwasser angefeuert wird.

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Und wie könnte es anders sein: Es gibt eine Seilbahn, um sich das ganze aus der Nähe zu betrachten.

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Unterhalb des "Naturdamms" sorgt ein weiterer Damm für Strom. Hier steht das Wasserkraftwerk Spokane Falls.

Deutsche Telekom

Thursday, May 21, 2009

5-minute microwave casserole

5-minute microwave casserole

This vegetarian casserole is delicious and easy to prepare. It only takes 5 minutes for preparation + 20min cooking time.

Ingredients:
1 cup sugar pies
2 red bell peppers, cut into squares of 1/2"
1 cup small carrotts cut into pieces of 1/4"
1 yellow squash, thin sliced
1/2 cup crumbled goat cheese

Sauce:
2/3 cup sour cream
2 eggs
1 Tbsp. mustard
Pepper, Salt

Preparation:
1. Layer vegetables into a microwave-suited baking dish.
2. Blend all ingredients for sauce und add sauce over vegetables.
3. Spread crumbled goat cheese on top.
4. Bake in the microwave oven for approx. 20min.

IKEA, Aldi und Kassen

Ja, es gibt hier IKEA. Dazu gleich mehr.

Vor allem aber gibt es Pickups. In allen Groessen und Farben. Gestern standen ein paar Meter neben meinem Apartment drei davon in Reih und Glied und schoen nach Groesse sortiert.

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Waehrend der linke so in etwa europaeische Masse hat (die Tastatur erlaubt mir nicht, hier feine Unterschiede zu machen, aber es ist hier beides gemeint: Masze und Masse), vermutlich hier "compact size", ist der rechte schon etwas groesser ("mid-size") und der rechte koennte "full size" sein. Wenn "full size" nicht noch groesser ist, denn heute Abend steht da noch einer, bei dem ich bequem das Kinn auf der Kuehlerhaube ablegen koennte.

Konsequenterweise hat der IKEA neben einem grossen Parkplatz —alle Parkplaetze, die als "compact" bezeichnet sind, sind die bei uns Etwas-groesser-als-Normalen, die restlichen eher unser Behindertenparkplaetzen aehnlich— eine grosse "drive-in"-Zone, um die Sachen abzuholen. Dem hiesigen Wetter geschuldet, sind der gesamte Parkplatz (ebenerdig) und der Weg zum Eingang ueberdacht.

Sonst ist eigentlich alles quadratisch-schwedisch-gut wie man es kennt. Sogar die Abfolge der einzelnen Abteilungen kam mir bekannt vor. Hallo Billy — die meisten Modelle kennt man, einige wenige waren fuer mich neu. Das kann aber auch daran liegen, dass ich auch bei uns laenger nicht mehr in diesem Moebelhaus war. Mit einem 20teiligen Besteckset aus Edelstahl ($10!) und zusaetzlich Salatschuessel und Auflaufform meine Bude aufgeruestet, dann ab zur Kasse.

Ohne es zu wollen, bin ich wieder an einer der "self scan"-Kassen gelandet. Das ist wie Praktikum bei IKEA. Versuchen die Sachen zu scannen, falls es nicht klappt, mit der Scanpistole dran gehen, zum Schluss die Zahlmethode auswaehlen (per debit mit der credit card zahlen gibt z.B. 3% Rabatt), Karte durchziehen und je nach Betrag auch noch auf dem Touchpad unterschreiben — oder eben nicht (das geht auch oft).

Diese germanische Ader habe ich direkt weiter verfolgt, als ich erfahren habe, dass Trader Joe's von einem der Aldi-Brueder gegruendet wurde. Das Konzept ist allerdings ein ganz anderes. Es ist ein Bio-Supermarkt. Allerdings mit dem Anspruch bei guten Produkten guenstiger zu sein als andere (hier kommt Aldi wieder durch). Die Auflaufform schoen bestueckt (Rezept folgt), dann auch hier wieder zur Kasse.

Wenn man eine Kasse mit Mensch dahinter bemueht, ist der Service hier in den USA fantastisch. Der Ablauf ist in etwa wie folgt:

Meist stellt man einfach seinen Einkaufskorb an das eine Ende der Kasse und laeuft dann am Foerderband entlang bis auf die Hoehe des Kassierers. Zunaechst werden ein paar Floskeln ausgetauscht, wie es einem geht. Dann die Frage, ob man eine Papier- oder Plastiktuete moechte. Der Kassierer packt nun die Sachen schoen aus dem Korb aus, scannt diese und packt sie in die Tuete (ggf. macht das auch eine zweite Person). Plastiktueten sind wie bei uns so duenn, dass sie leicht reissen, daher werden zwei ineinander gesteckt. Listen and repeat: to double-bag.

Dabei darf man sich noch vieles aussuchen, z.B. ob das Sixpack ganz unten mit in die Tuete soll oder lieber separat, ob man das Soda (Limo) in die Hand will oder auch eingepackt und ob der Kassenzettel in den Einkaufsbeutel soll oder ins Portemonnaie.

Vor dem Bezahlen wird i.d.R. noch nach einer Kundenkarte gefragt, sofern man diese hat, erfaehrt man noch, wie viele Dollar man dank dieser wieder gespart hat (einige!). Die Frage nach der Bezahlmethode ist mit dem Wort "credit card" noch nicht hinreichend beantwortet, mindestens muss man noch angeben, ob man per "debit" oder "credit" zahlen moechte. Dazwischen noch einiges an Smalltalk.

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Je nach Laden werden die Einkaufstueten dann noch auf eine Art hoeher gelegten Einakaufswagen mit niedrigen Gelaender gelegt, damit man sie bequem zum Auto rollen kann. Das steht meist nicht weit, denn Parkplaetze gibt es immer genug.

Monday, May 18, 2009

Alki Beach und Verkehrsschilder

The wheather is starting to be good for the beach.

Alki Point nennt sich die Landspitze auf der westlicheren der Seattle-Halbinseln. Es ist Sonntag, die Sonne haemmert, also ab ins Auto und los. Hab ich schon erzaehlt, dass der Dodge ein Kuehlfach fuer Getraenke im Handschuhfach hat...

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Der Steinstrand ist voll mit angeschwemmten Holz, aber kein Muell oder aehnliches. Am Horizont sieht man nach Westen die Berge des Olympic National Park und nach Sueden (mittleres Foto) wieder den Mount Rainier.

Die Himmelsrichtungen sollte man hier sowieso gut kennen. Es sind nicht nur die Autobahnen solchermassen "geographisch" gekennzeichnet sind (Auffahrt I-5 North — meist ohne Ortsangaben), sondern oft auch andere Verkehrsschilder, wie z.B. "No parking east of here".

Das mit den Verkehrsschildern ist eh so eine Sache. Pictogramme findet man hier eher nicht, sondern Klartext. Da steht dann "no right turn on red" (was uebrigens sonst erlaubt ist, eingebauter Rechtsabbieger-Gruenpfeil sozusagen), "left turn on green only" oder "reduce speed to 30". Sogar auf dem Sie-fahren-falschrum-in-eine-Einbahnstrasse-Schild, was eigentlich so aussieht wie bei uns, ist in weissen Lettern dick "do not enter" vermerkt.

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An der Nordspitze der Halbinsel war dann richtig was los. Klar, denn hier gibt es eine Strandpromenade und einen klasse Blick auf Seattle — wie ihr sicher schon an dem neuen Titelfoto dieses Blogs erkannt habt. Leider stand ich dadurch beim Rueckweg 30min im Stau. Enttaeuscht war ich, dass es gar nicht alle 10m einen Eisstand gab, denn ich haette so gerne eins gehabt, denn Seeluft macht bekanntlich hungrig.

So habe ich erstmal am Hafen einen "clam chowder" (Fischsuppe) und einen Fisch-Taco gegessen, bevor ich mir die Schleusenanlage angeschaut habe. Aus dem Wasser, was hier Richtung Pazifik stroemt, wird sogar ein bisschen Strom gewonnen, die Turbinen sieht man auf dem Foto.

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Kurz vor der Schleuse gibt es eine Eisenbahnbruecke. Unerwartet war fuer mich, dass sich dieses Stahl-Ungetuem oeffnen laesst, falls die lichte Hoehe fuer groessere Schiffe nicht ausreicht.

Vor dem Rueckweg habe ich noch einen Abstecker zum Discovery Park eingeschoben. Fuer mehr als den Sonnenuntergang hat es da nicht mehr gereicht, aber das Gelaende schreit nach einem zweiten Besuch. Die Existenz eines eigenen "visitor centers" laesst auf ein etwas groesseres Kaliber schliessen.

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