Wednesday, May 6, 2009

Go West! — der Hinflug

Wann muss man denn nun da sein zum Check-In? Drei Stunden vor Abflug bei Fluegen in die USA heisst es immer. Da der Transatlantikflug allerdings technisch gesehen erst ab Amsterdam startet, war ich guter Hoffnung, dass auch eine Stunde vor Abflug ausreichen moege. Sechs Uhr morgens in CGN ist ja auch immer noch frueh genug!

Ich wurde nicht enttaeuscht, alles passte — auch das Gewicht der Koffer. Zweimal 23kg waren erlaubt, zumindest auf dem Hinflug. Die Regelungen fuer den Rueckflug habe ich immer noch nicht ganz durchblickt, glaube aber, dass das zweite Gepaeckstueck dann (durch eine zwischenzeitlich in Kraft tretende Regelungsaenderung zur Foerderung der non-core revenues) einen Aufpreis von $50 kosten wird.

Da ich kleine Flugzeuge liebe, machte mir die Fokker 50 grosse Freude. Erst das zweite oder dritte Mal ueberhaupt, dass ich in einer Turboprop-Maschine gereist bin.

DSCF0865


Schiphol (AMS) — auch eine Premiere fuer mich — hat einen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Direkt nach dem Aussteigen empfingen mich etwa 12 Terminals, die mir den letzten Stand zu meinem Anschlussflug mitteilten. Ich konnte sogar einen kurzfristig frei gewordenen Gangplatz ausfindig machen und den Sitz umbuchen.

Am Gate musste ich noch ein kleines Verhoer ueber meine geplanten oder nicht-geplanten terroristischen Aktivitaeten jenseits des grossen Teiches ueber mich ergehen lassen, dann ging es (natuerlich nicht ohne eine weitere Sicherheitskontrolle) in den Anschlussflieger (Airbus 330-300) nach Seattle, Washington.

DSCF0867

Obwohl das Flugzeug fast komplett besetzt war, verlief der Flug sehr ruhig und angenehm. Essen gab es reichlich, und Wasser wurde auch immer genug gereicht — wenn nur der Rotwein nicht so miserabel gewesen waere... Die Verpflegung war eine multikulturelle Komposition mit deutschen (Balisto), hollaendischen (Gouda) und amerikanischen (Eiscreme zum Aufwachen) Einfluessen.

Nach neun Stunden, die ich u.a. mit Watzlawicks Amerikahandbuch (Danke, Kirsten) Zeiten des Aufruhrs (Danke, Leo) und Slumdog Millionaire (Danke, Indien) verbrachte, landeten wir unerwartet in Seattle. Unerwartet? Ja, denn es war so neblig, dass ich den Boden noch in weiter Ferne waehnte, als wir aufsetzten.

Die Einwanderung verlief erstaunlich angenehm. Zwar schien der Immigration Officer noch nie zuvor ein J-1-Visum gesehen zu haben, entschuldigte sich aber mehrfach dafuer, dass es so lange dauerte und kam mir fuenf Minuten spaeter sogar zum Gepaeckband nach, um seinen Stempel nochmal zu korrigieren.

Der Flughafen SEA erfreut mit einem ausgekluegelten Gepaeckverladesystem: Koffer abholen, durch den Zoll, Koffer wieder auf ein neues Foerderband legen, mit der Flughafenbahn einmal um das Gepaeckband fahren und den Koffer am anderen Ende wieder aufnehmen. Klingt komisch, ist auch so. Zum Glueck gab es freundliches Personal, dass die verwirrten Ankommenden durch diesen Prozess leitet.

Endlich da: Seattle ich komme.

Es regnet.

No comments:

Post a Comment