Thursday, July 30, 2009

So heiss war es (wirklich) noch nie.

Jetzt ist es offiziell. Gestern war der heissesten Tag in Seattle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891. 103F, also über 39 Grad Celsius Höchsttemperatur.

"The National Weather Service reported Sea-Tac Airport reaching 103 degrees, making it the hottest day in the history of local weather records.

The previous all-time record high was 100 degrees and was set on July 20, 1994, at Sea-Tac Airport and on July 16, 1941, when records were kept downtown at the Federal Building. Weather records for Seattle began in 1891."


Klimawandel? Oder einfach ein seltener Ausreißer rechts auf der Glockenkurve?

Monday, July 27, 2009

Neues Auto II

Das umwerfendste an dem neuen Mietwagen habe ich ja noch gar nicht erwähnt. Er hat einen "remote engine start". Auf dem Schlüssel gibt es eine Taste, mit der man per Funk den Motor anlassen kann. Gedacht ist das für den Winter, um beim Frühstücken schon mal den Motor warm laufen zu lassen. Oder für den Sommer, um die Klimaanlage schon mal ans Rattern zu kriegen. Ökologisch natürlich eine Katastrophe — und seltsam in einem Wagen, der explizit für Biosprit ausgelegt ist.

Sunday, July 26, 2009

Vancouver

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Montag einen Tag Urlaub genommen und ab nach Vancouver. 150 Minuten bis zur Grenze, drei Stunden bis Vancouver.

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Nach dem Überqueren der Grenze merkt man keinen Unterschied. Gleiche Sprache, gleiche Landschaft, gleiche Verkehrsschilder, gleiche Geschäfte — nur: es wird das metrische System benutzt.

Wir haben die klassiche Hop-on-hop-off-Bustour gemacht und sind sehr oft offgehopt. Der Klassiker ist die dampfbetriebene Uhr in Vancouver.

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Die Kanadier vergewaltigen das Cola-Logo etwas:

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Viele weitere Bilder, die ich in Vancouver gemacht habe, findet ihr in meinem Flickr-Album. Eine schöne Stadt, die viele der Vorzüge Seattles teilt.

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Schon wieder Unabhängigkeitstag

Schön, dass so viele Länder einen Unabhängigkeitstag haben. Wenn man die richtigen Leute kennt, gibt es dann immer was zu feiern. Nach den paraguayanischen, amerikanischen und französischen Feiertagen, gab es dieses WE eine Party für den peruanischen. Pisco Sour ist lecker.

P.S.: Alle Italiener und Peruaner mal weghören: Pisco ist in etwa der Grappa aus Peru.

Neues Auto

Habe ein neues Auto, da das alte einen Ölwechsel brauchte. Hab' mir den Chevrolet HHR ausgesucht.

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Außen ganz schick, innen aber spartanischer als der andere, Hartplastik und Kunstleder. Keinen Kühlschrank und weder Satellitenradio noch stufenlose Automatik. Und relativ weich gefedert.

Mittlerweile mag ich das Auto aber ganz gerne, denn es hat auch ein paar Vorteile. Mehr Power, Schiebedach, CD-Text. Alle Möglichkeiten, den Sitz zu verstellen, funktionieren automatisch —falls man das als Vorteil sehen will—, und Sitzheizung gibt's auch.

Das Auto spaltet die Meinungen. Interessant für ein amerikanisches Auto ist die Statistik aus den Rückmeldungen, die ich bekommen habe: Die meisten Deutschen finden's cool, die meisten Amis eher uncool.

Saturday, July 18, 2009

Sake

Gestern war Alex' Geburtstagsfeier. Eigentlich hat er erst in zwei Wochen, aber die abergläubische Angst vor dem Vorfeiern scheint man hier nicht zu teilen.

Zuerst waren wir Sushi essen. Das ist an sich nichts Außergewöhnliches, aber dreierlei ist doch anders als vielleicht erwartet.

Zum einen die Weinbestellung. Da das schon mal geklappt hat, hier direkt nochmal probiert. Nehme ich nun diesen Wein oder doch lieber den anderen? Kein Problem, man lässt sich einfach ein kostenloses Probegläschen von beiden bringen. Es kamen zwei tolle Weingläser mit je einem Schluck drin. Das machte die Wahl sehr einfach — und der Wein war echt lecker. Langsam finde ich gefallen an Weißweinen.

Dann das Sushi selbst. Die Auswahl war riesig und die Namen grandios: Tropical Island und Naugthy Boy z.B. Es gibt Sushi mit Erdbeeren drin oder mit Mango, mit Chilisauce oder mit Frischkäse und natürlich auch (gewöhnungsbedürftig) frittierte Sushirollen. Wahnsinnig lecker, vor allem die Kombi mit Erdbeere hat mich echt überzeugt.

Höhepunkt war allerdings das Ritual der Sake Bomb, in das ich eingeführt wurde. Man nehme ein halbvolles Bierglas und stelle einen Sakebecher auf zwei darüber gelegte Essstäbchen.

Nun beide Fäuste geballt und ordentlich auf den Tisch geknallt. Wenn man alles richtig gemacht hat, tritt das Sakeglas den Sprung ins Kühle Hefenass an, was wiederum einen Teil des Biers zum fluchtartigen Verlassen des Glases bewegt. Der Mix wird dann schön ausgetrunken und das war's.

Die Kellnerin wirkte nicht sehr überrascht, versicherte sogar, dass wir noch relativ wenig Schweinerei gemacht hätten, bevor sie den Tisch wieder herrichtete.

Danach ging's gesättigt und vorgeglüht zur eigentlichen Party. Habe ich schon über das Bezahlsystem geschrieben? Entweder man zahlt seine Getränke direkt, oder man gibt beim Kellner seine Kreditkarte ab. Dann trinkt man halt, so lange man will, und bittet irgendwann "to close the tab", worauf es die Kreditkarte samt Abbuchungsbeleg zum Unterschreiben zurück gibt. Bezahlsysteme und Lochkarten wie in Deutschland üblich habe ich noch nie hier gesehen, wofür auch.

Als dann kurz vor 2a die Lichter angingen, sind wir noch alle zu Beth's Cafe gefahren. Den Laden gibt es laut Web seit 1954, Diner-style, es gibt alles mögliche, u.a. typisches Frühstück. Ich war froh, mal wieder Eier und Hash Browns essen zu können, Alex versuchte sich (vergeblich) an dem "12 egg omelet". Gerüchteweise muss man dieses nicht bezahlen, falls man es schafft, alles aufzuessen.

Bastille Day

Seattle ist ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen. Da fehlen auch die Franzosen nicht. Der 14. Juli ist französischer Nationalfeiertag. Gedacht wird des Sturms auf die Bastille, daher die kurze englische Bezeichnung "Bastille Day".

Das Cafe Campagne hatte einen Teil der "post alley" abgesperrt und zur Feierzone erklärt. Es gab (schlechten) Wein, Snacks und Darbietungen, die ein bisschen an Moulin Rouge erinnerten.

Kamera hatte ich leider keine dabei, daher hier ein Bild, was eine Bekannte aufgenommen hat. Eigentlich müsste ich von dem Kamerastandpunkt aus irgendwo hinten zu sehen sein, vielleicht hat ja jemand gute Augen. Unten links sieht man sogar einen Arm, der ein Foto schießt, das garantiert eine Minute später als Facebook-Status im Internet landet.

Bastille Day

Etwas später im "Le Pichet" wurden sogar Textzettel ausgeteilt und zünftig die Marseillaise geschmettert.

Dagegen ist unsere Nationalhymne das reinste Kinderlied!

Aux armes, citoyens,
Formez vos bataillons,
Marchons, marchons!
Qu’un sang impur
Abreuve nos sillons!

Zu den Waffen, Bürger!
Schließt die Reihen,
Vorwärts, marschieren wir!
Das unreine Blut
tränke unserer Äcker Furchen!

Monday, July 13, 2009

Random stuff

1. Typisch I: Ich habe Kaffee gemacht. Ganz normalen deutschen Brühkaffee. Wir haben einen Film geschaut und zwei Leute wollten eine Tassee Kaffee. Die übrig gebliebenen abgepackten Portionen Kaffeepulver sahen auch nicht gerade großzügig bemessen aus.

Was also tun? Richtig, Wasser für 3 Tassen in die Kaffeemaschine. Als ich stolz wie Oskar aus der mir fremden Kücke zurück kam, gab es großes Gelächter. Was denn mit dem Wasser passiert sei.

Kurze Zeit später die Aufklärung: Mehr als zwei Tassen wurden nicht benötigt, ein waschechter Ami hätte aber eine ganze Kanne gemacht und den Rest weggeschüttet, auch wenn der Kaffee dann etwas wässrig geworden wäre. Und dazu ein Zitat "...and this is what will make our country go to hell."

Danach Wall-E geschaut und oft an die Kaffee-Episode zurück gedacht. Wer den Film kennt, weiß wovon ich rede. Beeindruckend übrigens, dass man einen ganzen spannenden, düster-futuristischen Film fast ohne Worte machen kann.


2. Typisch II: Bei McD gibt es neuerdings montags kostenlosen Kaffee. Der McD liegt komfortable 100m vom Büro entfernt. Bürgersteig, gepflastert. Die Idee, dass man dahin laufen könnte, wurde allerings als unakzeptabel eingestuft, lieber das Auto aus der Tiefgarage rangiert, 400m inkl. zwei U-Turns zum drive-in gefahren.

Vielleicht ist das alles auch weniger Seattle, sondern eher Californian Style meiner Freunde aus LA?


3. Alkoholalter. Die Regeln sind anscheinend flexibel. Im Stadium muss man den Ausweis zeigen, wenn man jünger als 40 aussieht. Im Supermarkt, wenn man jünger als 27 aussieht.

Anscheinend bin ich abrupt gealtert. QFC fragt nicht mehr nach dem Ausweis.
Feeling old.

Folgende Beiträge nach dem Genuss dieses Dogfish, um die Schmerzen der plötzlichen Alterung vergessen zu machen:


4. Tief unter der Erde habe ich Knight Riders kleine pubertierende Schwester gefunden.
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5. Bezahlen. Habe eine Alternative für's "going dutch" kennen gelernt. Einfach-alle-Kreditkarten-abgeben-und-die-Bedienung-durch-sechs-teilen-Lassen kannte ich ja schon. Eine Alternative ist es, auf der Rückseite der Rechnung eine kleine Liste anzulegen, welche Beträge von welcher Karte einzuziehen sind.


6. Wie man seine Religion aussucht (very British).


7. Tempomat ist super.


8. Geldautomaten sind doof nicht super. Was nützt es mir, dass meine Bank kostenloses Abheben anbietet, wenn der Geldautomat dann eine Zusatzgebühr drauf schlägt? Und der ohne weiteren Kommentar über die Gründe bedauernd zu Papier Schirm bringt, mir nicht helfen zu können?


9. Wieso sind 12oz in Coladosen nur 355ml? Ich dachte, die U.S. food labeling fluid ounce betrage 30ml? Vermutlich ein dezenter Hinweis darauf, dass Cola nun mal keine Nahrung ist.


10. Immer an Ström denken.

Baseball

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Mein erstes Baseball-Spiel. Um die Regeln einigermaßen zu beherrschen, habe ich im Vorfeld natürlich Wikipedia studiert. Im Grunde ist es eine Art Brennball. Vereinfach habe ich es jetzt so verstanden: Es gibt zwei Mannschaften, A und B. A stellt den Werfer (pitcher), der den Ball zum Fänger (catcher), auch A, wirft (mit sagenhaften Geschwindigkeiten von über 90mph, also etwa 150km/h). Dazwischen steht der gegnerische (B) Schläger (batter), der versucht, dem Ball mit dem Schläger eins drüber zu ziehen. Schafft er das, muss Mannschaft A versuchen, den Ball zu fangen.

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Auf dem Spielfeld ist ein Parcours aus vier Stationen ausgelegt. In der Zeit, bis A den Ball gefangen hat, dürfen die Spieler von B (inkl. batter) eine oder mehrere Stationen vorrücken. Wer es zur vierten Base schafft, erzielt einen "run", d.h. Punkt für die Mannschaft.

Das sind so etwa die Regeln im Groben. Strikes und Out habe ich auch erst beim zweiten Lesen nach dem Spiel verstanden und spare ich mir daher hier.

Interessanter ist da schon der Fakt, dass die Baseballsprache auch ins Alltagsleben Einzug gehalten hat, insbes. in die Beschreibung, wie weit man bei einem "date" gekommen ist. Sehr amüsant zu lesen, und vor allem die untere Abbildung dieses Cartoons ist der Knaller.

Can I get a car with my hot dog, please?

Da das Baseballspiel drei Stunden dauert und (anscheinend nicht nur für mich) relativ langweilig nicht immer ereignisreich ist, wird auch nicht erwartet, dass man es sich die ganze Zeit anschaut. Man läuft rum, trinkt Bier oder isst. Das wird dadurch erleichtert, dass auf der Großbildleinwand (schönes Wort) die Lieblingsgerichte und Eiscreme-Sorten der beliebten Spieler eingeblendet werden, sofern diese nicht bereits nach diesen benannt (und mit einem Aufpreis versehen) wurden.

Zum Hot Dog kann man dann auch direkt noch ein Auto kaufen (siehe Foto).

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Auf den Platz zurück darf man allerdings nur zu festlegten Zeitpunkten, daher gibt es Schrankenmenschen, die aufpassen.

Insgesamt also eher Jahrmarkt als Hardcore-Mitfiebern. Fankurven und dergleichen scheint es auch nicht zu geben, es kam mir so vor, als ob einfach bei jeder guten Leistung gejubelt wurde, ob nun eigene Mannschaft oder nicht.

Und Seattle hat gegen Texas gewonnen. Also alles im Lot.

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Und wenn es regnet? Dann fährt man über das ganze Stadion einfach ein Riesen-Dach, macht das Flutlicht an — und gut ist's.

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Wednesday, July 8, 2009

Bierfest und Schnee (cont'd)

Ein Hike zum "Snow Lake". Alex und Akshay holten mich im Acura ab. (Erwähne ich nur deshalb, weil Honda diese Premiummarke in Deutschland nicht eingeführt hat. In Japan übrigens auch nicht.) 30min später fuhren wir von der Autobahn auf die "Alpental(!) connector road" und waren dann schnell am trail head.

The clouds gave a surrealistic touch to our hike.

Nicht nur die Landschaft erinnert hier ein bisschen an Deutschland, auch bei den Gasthäusern versucht man alpenmäßig rüberzukommen. Zunächst ging es eine Stunde lang nur bergauf, bis man vom Kamm aus dem "snow lake" sehen konnte. Woher der Name rührt, war dann auch kein Geheimnis mehr. Selbst im Juli ist der See noch größtenteils eis- und schneebedeckt.

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Wir wollten natürlich weiter bis an den See. Sofern es mal einen gab, waren die Markierungen des Wanderwegs nicht mehr zu erkennen, und wir mussten uns einen Weg durch den Schnee suchen. Der war zwar über einen Fuß tief aber zum Glück relativ fest, so dass man zügig voranschreiten oder auf dem Hosenboden rutschen konnte.

Schon irgendwie bizarr. Es liegt Schnee, die Temperaturen waren aber so, dass man in Ami-Uniform keinerlei Probleme hatte. Nur Flugvieh gab es zu viel. Ich weiß gar nicht genau, welche Gattung das überhaupt war, fest steht, dass die "bugs" gehörig nervten.

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Eine weitere Stunde später standen wir endlich am Ufer des "snow lakes" und aßen die mitgebrachten Leckereien. (Panorama in groß)

Snow Lake is nice place to hike.

Nun der Weg zurück. Da es eh keine Markierungen gab, entschieden wir uns diesmal für den direkten Weg zum Kamm, also geradeaus den Weg hinauf. Zunächst durch den Schnee, als es etwas steiler wurde arbeiteten wir uns etwas weiter westlich den Geröllhang hoch. Anstrengend. Daher machten wir auf dem höchsten Punkt erst einmal eine Weile Pause, bevor wir wieder zum Auto abstiegen.

Mikrowellen-Kuchen

Einen Backofen habe ich ja nicht, daher muss ich meinen Kuchen in der Mikrowelle backen. Wer's auch mal probieren will, hier ist der Link mit dem Rezept. Dauer: 15min (Teig plus Backzeit plus Abkühlen).

Tuesday, July 7, 2009

Bierfest und Schnee

Kurzfassung des Wochenendes: Bierfest und Schnee.

Langfassung: Dieses Wochenende war das Seattle International Beerfest. Anstehen (laaaaaange Schlange, ohne "Connections" wär' das echt kein Spaß gewesen), Passkontrolle (inklusive "Bitte die Sonnenbrille abnehmen, wir müssen das Foto vergleichen!"), zahlen, Coupons und Glas (4 fl oz, 120 ml) entgegen nehmen und ab auf die Wiese.

Es gab ca. 35 Ausschankstellen, und an jeder ca. 4 Biersorten. Europäisch, amerikanisch, australisch. 4.8% bis über 20%. Im Wesentlichen bin ich zwischen diversen IPAs und Reissdorf Kölsch (!) gependelt. Das Reissdorf kam bei den Amis gut an und holte den inoffiziellen Titel "ideales Sommerbier".

They DO have Reissdorf in Seattle.

Die Liste der Biere ist amüsant zu lesen. Wer kennt das deutsche "echt Schlenkerla Helles"? Oder wusstet ihr, dass Reissdorf 28 Einheiten auf der Bitterheitsskala (IBU) aufweist und damit über Weizen (14) und unter Pils (36) liegt? Ich mochte das I2PA sehr gerne (75) und das Red Chair (63).

Zur Abkühlung ging's danach kurzerhand in den nahe gelegenen Brunnen.

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Danach ab auf Alex Dachterasse. Grillen, Sonne auf den Bauch (und die nasse Hose) scheinen lassen, und abends Feuerwerk. Happy Independence Day.

Nice fireworks on July 4th

Teil 2 (der Schnee) im nächsten Artikel.

Beet is bad?

Nachtrag zum Artikel über Zucker. Eben bin ich über folgendes 907g-Paket Zucker gestoßen. (Tatzeit: 21:30 ;-) )

Beet is bad?

Auch hier kann man sehr schön lernen, wie man aus einer ökonomischen Notwendigkeit ein Verkaufsargument macht. "Garantiert ohne Rübenzucker!" In Deutschland dagegen fände man eher das Backen mit Rohrzucker seltsam.

Beet is bad?

Monday, July 6, 2009

Französisch

Speisekarte eines französischen Restaurants. Blick auf die linke Seite, auf die rechte Seite. Stirnrunzeln. Grübeln. Links "Starter", rechts "Entrees". "Why the f*** aren't there any main dishes?" Ganz schön teuer für Vorspeisen. Rechts die französische Übersetzung von links? Nein. — Erlösung. Wieder eine Sprachbarriere. "Entree" = Hauptspeise. Vermutlich ein ähnliches Sprachartefakt wie der Gebrauch von "Handy" bei uns.

Thursday, July 2, 2009

Microbrews II

Nachtrag: Oft geht anscheinend viel Hopfen mit viel Alkohol einher. Zwei meiner Lieblingsbiere sind die folgendenden Dogfish 90min (9%) und Stone IPA (6.9%).

Wo gibt's was Ähnliches in Deutschland? Oder muss ich selbst brauen? Am Reinheitsgebot kann's nicht liegen, denn z.B. das Stone IPA erfüllt dieses. Gerste, Hopfen, Wasser, Hefe — mehr ist nicht drin.

Vielleicht mal in einem Pub suchen. "Heutzutage werden India Pale Ales primär von einigen Kleinbrauereien in den England und der USA gebraut und unverdünnt getrunken. Die Bittere soll stark hervortreten und bereits beim Aromatest deutlich wahrnehmbar sein. Um das Hopfenaroma weiter zu erhöhen werden diese Biere oftmals hopfengestopft. Dies bedeutet, dass während der Bierreifung eine weitere Hopfengabe getätigt wird, wobei sich insbesondere die ansonsten leicht flüchtigen Hopfenöle im Bier anreichern."

Going dutch

Mein Faible für geflügelte Worte im Deutschen ist ja bekannt. Was war noch gleich der Scheffel, unter den man sein Licht nicht stellen soll? (Ursprung: Matthäus 5,15).

Auch im Englischen gibt es spannende Begriffe.

Sehr schön finde ich z.B. "going dutch". Dieser Ausdruck bedeutet, dass man die Rechnung (z.B. im Restaurant) aufteilt und jeder seinen Anteil zahlt. Das Verfahren wird augenscheinlich für besonders holländisch gehalten.

Außer in südlichen (oder genauer: äquatornäheren) Gegenden scheint es diesen Usus so ziemlich überall zu geben, jeder schiebt ihn aber auf einen anderen: Die Amis auf die Holländer, die Italiener auf die Römer, die Türken auf die Deutschen, die Ägypter auf die Engländer und die Thailänder auf die Amis. Schwarzer Peter.

Besondere Begeisterung haben bei der zugehörigen Recherche die folgenden Ausführungen im oben verlinkten Wikipedia-Artikel bei mir hervor gerufen: "On a dinner date, the man may pay the bill as way of overtly stating that he views this as a romantic situation and that he has some hopes or expectations for a future development." Besonders den letzte Halbsatz hätte Max Goldt kaum besser formulieren können. Sprachkomik pur!

Also: keine Leute einladen, bei denen man keine Hintergedanken hat.

Die deutsche Wikipedia schweigt sich (anscheinend) dazu aus. Vielleicht mangelt es mir aber auch einfach an einem guten Suchbegriff. "Rechnung teilen" ist eben doch arg blass gegenüber "Mach mir den Holländer".