Saturday, July 18, 2009

Sake

Gestern war Alex' Geburtstagsfeier. Eigentlich hat er erst in zwei Wochen, aber die abergläubische Angst vor dem Vorfeiern scheint man hier nicht zu teilen.

Zuerst waren wir Sushi essen. Das ist an sich nichts Außergewöhnliches, aber dreierlei ist doch anders als vielleicht erwartet.

Zum einen die Weinbestellung. Da das schon mal geklappt hat, hier direkt nochmal probiert. Nehme ich nun diesen Wein oder doch lieber den anderen? Kein Problem, man lässt sich einfach ein kostenloses Probegläschen von beiden bringen. Es kamen zwei tolle Weingläser mit je einem Schluck drin. Das machte die Wahl sehr einfach — und der Wein war echt lecker. Langsam finde ich gefallen an Weißweinen.

Dann das Sushi selbst. Die Auswahl war riesig und die Namen grandios: Tropical Island und Naugthy Boy z.B. Es gibt Sushi mit Erdbeeren drin oder mit Mango, mit Chilisauce oder mit Frischkäse und natürlich auch (gewöhnungsbedürftig) frittierte Sushirollen. Wahnsinnig lecker, vor allem die Kombi mit Erdbeere hat mich echt überzeugt.

Höhepunkt war allerdings das Ritual der Sake Bomb, in das ich eingeführt wurde. Man nehme ein halbvolles Bierglas und stelle einen Sakebecher auf zwei darüber gelegte Essstäbchen.

Nun beide Fäuste geballt und ordentlich auf den Tisch geknallt. Wenn man alles richtig gemacht hat, tritt das Sakeglas den Sprung ins Kühle Hefenass an, was wiederum einen Teil des Biers zum fluchtartigen Verlassen des Glases bewegt. Der Mix wird dann schön ausgetrunken und das war's.

Die Kellnerin wirkte nicht sehr überrascht, versicherte sogar, dass wir noch relativ wenig Schweinerei gemacht hätten, bevor sie den Tisch wieder herrichtete.

Danach ging's gesättigt und vorgeglüht zur eigentlichen Party. Habe ich schon über das Bezahlsystem geschrieben? Entweder man zahlt seine Getränke direkt, oder man gibt beim Kellner seine Kreditkarte ab. Dann trinkt man halt, so lange man will, und bittet irgendwann "to close the tab", worauf es die Kreditkarte samt Abbuchungsbeleg zum Unterschreiben zurück gibt. Bezahlsysteme und Lochkarten wie in Deutschland üblich habe ich noch nie hier gesehen, wofür auch.

Als dann kurz vor 2a die Lichter angingen, sind wir noch alle zu Beth's Cafe gefahren. Den Laden gibt es laut Web seit 1954, Diner-style, es gibt alles mögliche, u.a. typisches Frühstück. Ich war froh, mal wieder Eier und Hash Browns essen zu können, Alex versuchte sich (vergeblich) an dem "12 egg omelet". Gerüchteweise muss man dieses nicht bezahlen, falls man es schafft, alles aufzuessen.

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