Thursday, July 2, 2009

Going dutch

Mein Faible für geflügelte Worte im Deutschen ist ja bekannt. Was war noch gleich der Scheffel, unter den man sein Licht nicht stellen soll? (Ursprung: Matthäus 5,15).

Auch im Englischen gibt es spannende Begriffe.

Sehr schön finde ich z.B. "going dutch". Dieser Ausdruck bedeutet, dass man die Rechnung (z.B. im Restaurant) aufteilt und jeder seinen Anteil zahlt. Das Verfahren wird augenscheinlich für besonders holländisch gehalten.

Außer in südlichen (oder genauer: äquatornäheren) Gegenden scheint es diesen Usus so ziemlich überall zu geben, jeder schiebt ihn aber auf einen anderen: Die Amis auf die Holländer, die Italiener auf die Römer, die Türken auf die Deutschen, die Ägypter auf die Engländer und die Thailänder auf die Amis. Schwarzer Peter.

Besondere Begeisterung haben bei der zugehörigen Recherche die folgenden Ausführungen im oben verlinkten Wikipedia-Artikel bei mir hervor gerufen: "On a dinner date, the man may pay the bill as way of overtly stating that he views this as a romantic situation and that he has some hopes or expectations for a future development." Besonders den letzte Halbsatz hätte Max Goldt kaum besser formulieren können. Sprachkomik pur!

Also: keine Leute einladen, bei denen man keine Hintergedanken hat.

Die deutsche Wikipedia schweigt sich (anscheinend) dazu aus. Vielleicht mangelt es mir aber auch einfach an einem guten Suchbegriff. "Rechnung teilen" ist eben doch arg blass gegenüber "Mach mir den Holländer".

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