Monday, September 14, 2009

Hirsche

Die Verständigung klappt eigentlich ganz gut. Man muss nur immer schön aufpassen, dass man "movie theater" statt "cinema" sagt und wissen, dass "pops" kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke sind, dann kommt man schon relativ weit.

Schwieriger wird es in der Tier- und Pflanzenwelt. Meine Theorie zufolge hat das drei Hauptgründe.
  1. Die benannten Dinge gibt es schon so lange, dass keinerlei Spracheinflüsse und -verwehungen für eine Harmonisierung über verschiedene Sprachen hinweg gesorgt haben. Genauso wie z.B. Wasser, Baum oder "ja" in jeder Sprache komplett anders heisst, nennt man Heidelbeeren bei uns eben "Heidelbeeren" und in Amerika "huckleberry".

  2. Manchmal werden auch Namen aus anderen Sprachen verwandt. Pfifferlinge heissen "chanterelles", was mir ziemlich französisch aussieht. (Kleine Randnotiz: Französisch steht hoch im Kurs — eine Konzert-Zugabe wird "encore" genannt; dass die Hauptspeise "entree" heißt, hatte ich ja schon geschrieben.) Der Lateiner (oder Biologe) ist hier klar im Vorteil.

  3. Die Fauna und Flora unterscheidet sich teilweise doch, auch wenn vieles so ähnlich wirkt. Wald ist eben doch nicht gleich Wald. Wer hätte gedacht, dass es die Vogelbeere z.B. hier nicht gibt? Dafür haben wir ja auch keine Cranberries.
Diese zuletzt genannten lokalen Unterschiede haben manchmal auch Bedeutungsverschiebungen zur Folge. Ein schönes Beispiel aus dem Wald:









deutschamerikanisch
Hirschgibt's nicht
Rehgibt's nicht, heißt aber Roe Deer
Elchmoose
gibt's nicht, heißt aber Wapiti-Hirschelk
alle o.g.deer
Wildgame


Elk ist also nicht das das, was wir als Elch bezeichnen. Aufgepasst und mitgedacht!

Zusatzaufgabe: Welches Tier hilft hier, für einen guten Empfang zu sorgen?

DSC_0150

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